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Auf dem Weg in die Zukunft macht der Lenne-Volme-Turngau dieser Tage immer wieder Station im Vogelhaus des TV Jahn Plettenberg. Am Freitag fand der dritte Strategie-Workshop, eine Art Zukunftskonferenz des LVG, in der Viertälerstadt statt. „Wir sind vielleicht nicht sehr viel weiter, aber wir sind nun sehr viel klarer mit dem, was wir vorhaben“, stellte der Gauvorsitzende Thorsten Gödde am Ende des Treffens fest, an dem mit WTB-Geschäftsführer Carsten Rabe und Florian Klug, WTB-Referent für Bildung und Vereinsberatung, auch wieder zwei Gäste aus Oberwerries teilnahmen.

Der grobe Fahrplan auf dem Weg in die Zukunft steht bekanntlich, war im Februar bei der Klausurtagung umrissen worden: Im November findet in Schalksmühle noch einmal ein ordentlicher Gauturntag statt, bei dem noch einmal im bekannten Rahmen gewählt werden wird. 2026 soll dann außer der Reihe ein Gauturntag folgen, um eine neue Satzung zu verabschieden. Und danach soll die Führungsmannschaft dann in diesen neuen Strukturen zusammengestellt werden und den Turngau im Märkischen Südkreis führen. Einen Turngau, der aktuell gerade wieder die 17.000-Mitglieder-Marke geknackt hat. Ende 2024 wurde ein Mitgliederplus von 45 verzeichnet. „Das ist vor allem vor dem Hintergrund beachtlich, dass wir zwei Vereine und damit auch die Mitglieder dieser beiden Vereine verloren haben“; stellt Gödde fest. Der Schwimmverein SSG Altena, der wegen seiner Turnfest-Teilnahmen bisher stets auch Mitglieder beim LVG gemeldet hatte, gehört dem Verband nicht mehr an. Ebenso der TSV Oestertal, der seine Sportler nun im Schützenverein gemeldet hat. Auch ohne diese beiden Vereine hat der LVG aber nun wieder 17.002 Mitglieder.

 

Als Dachverband seiner noch immer mehr als 50 Vereine hat der LVG noch immer große Verantwortung, nicht nur als Ansprechpartner. Der LVG ist Anlaufstelle für Fortbildungen, aber auch für Wettkampfabwicklung. Für diese Aufgaben, das ist das Ziel der Zukunftskonferenzen, soll der LVG bereit gemacht werden vor dem Hintergrund, dass es immer schwieriger geworden ist, Personen fürs Ehrenamt zu begeistern. In diesem Kontext war die Zusammenkunft am Freitag in Plettenberg eine Mut machende, zeigte Thorsten Gödde doch auch erstmals personell ganz konkret neue Interessenten für eine Mitarbeit in der Zukunft auf.

 

Inhaltlich standen am Freitag noch einmal die neuen Strukturen im Fokus: Angedacht ist darin ein neues Führungsgremium mit einem Präsidenten und drei Vize-Präsidenten (die Begrifflichkeit sind noch verhandelbar), für die am Freitag noch einmal ein Brainstorming zu den möglichen Aufgabenbereichen stattfand. Die Ergebnisse wollen Thorsten Gödde und Florian Klug nun gemeinsam bis zum 16. Mai in einen Geschäftsverteilungsplan niederschreiben. Im Bereich der Vizepräsidenten wurden dafür die Handlungsfelder Organisation, Sport und Kommunikation definiert. Wichtig dabei: Für die einzelnen Aufgaben soll auch der jeweilige Zeitaufwand definiert werden. Es geht darum, klar und offen zu kommunizieren, was auf Verantwortungsträger der Zukunft zukommen, und eben auch darum, niemanden überlasten zu wollen. Erst am Ende dieses Prozesses werde man dann auch abschließend beurteilen können, welche Aufgaben in das Arbeitsfeld einer bezahlten Arbeitskraft abgegeben werden könnten. Auch hier sollen Zeitaufwand und Machbarkeit erst einmal in Ruhe geprüft werden. Der Märkische Turngau verfährt schon länger mit dem Modell der Auslagerung eines Teils der Arbeit an eine bezahlte Kraft. Ob dies auch für den LVG der richtige Weg sein wird, wird noch zu beurteilen sein.

 

Genau schauten sich die Workshop-Teilnehmer am Freitag auch die Struktur der Gaufachwarte an. Im Zuge einer Neugestaltungen sollen auch hier alte Zöpfe abgeschnitten werden. Dort, wo auf Gauebene keine Wettkämpfe mehr angeboten werden und auch kein konkretes Angebot besteht, das der Gau bereitstellt, werden hier in Teilen auch keine Fachwarte mehr notwendig sein. Eine Konzentration aufs Kerngeschäft im männlichen und weiblichen Turnbereich zeichnet sich hier ein Stück weit ab. Der WTB darf hier für den Turngau durchaus als Vorbild dienen. Beim WTB zum Beispiel sind eigene Fachbereich fürs Schwimmen, die Akrobatik oder Volleyball gestrichen worden. „Das heißt nicht, das niemand mehr Volleyball spielen soll“, sagte Carsten Rabe am Freitag, „aber wir brauchen dafür keinen eigenen Fachbereich.“

 

Der nächste Workshop soll nun bereits am 16. Mai stattfinden, wieder im Vogelhaus in Plettenberg. Dort soll es dann auf Basis des ausgearbeiteten Geschäftsverteilungsplans an die konkrete Satzungsarbeit gehen. Der Weg in die Zukunft ist für die LVG-Führung kein Sprint, eher schon ein kleiner Marathon. Aber das Ziel kommt mit jedem Treffen näher in Sicht.


wtb